Gruppenregistrierung für die Mehrwertsteuer

Unternehmen, die personell oder kapitalmäßig mit anderen Unternehmen verbunden sind, sollten aufmerksam sein, da die Frist für die Einreichung des Antrags auf Gruppenregistrierung für die Mehrwertsteuer näher rückt. Was bedeutet Gruppenregistrierung? Mehrere Unternehmen, die als ein Mehrwertsteuerzahler auftreten, lassen sich für die Mehrwertsteuer registrieren. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Bildung einer Mehrwertsteuergruppe in Betracht zu ziehen. 

Im Mehrwertsteuergesetz handelt es sich nicht um eine neue Bestimmung, die jedoch oft übersehen wird, da die Gruppenregistrierung für die Mehrwertsteuer freiwillig ist. Unternehmen, die eine Mehrwertsteuergruppe bilden möchten, müssen bis zum 31.10.2025 einen Antrag stellen, um ab dem 1.1.2026 eine Gruppe zu bilden und als ein Mehrwertsteuerunternehmen aufzutreten.  

Wer kann eine Gruppe bilden und für wen ist dies vorteilhaft?  

Eine Gruppe kann nur von verbundenen Personen gebildet werden. Die Personen müssen kapitalmäßig verbunden sein, wobei der Anteil am Stammkapital oder an den Stimmrechten mindestens 40 % betragen muss, oder sie müssen personell verbunden sein (eine natürliche Person ist Mitglied des Vorstands oder Geschäftsführer mehrerer Handelsgesellschaften). Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Gruppe nur aus Personen gebildet werden kann, die ihren Sitz oder eine Niederlassung in der Tschechischen Republik haben. Wenn eine Person die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, kann sie nicht Mitglied der Gruppe werden. 

Die Gruppenregistrierung bietet insbesondere folgende Vorteile: 

1. Die Leistungen zwischen den einzelnen Mitgliedern sind nicht steuerpflichtig.  

  • In einer Situation, in der eine Person eine steuerpflichtige Leistung an eine andere verbundene Person erbringt, die keinen Anspruch auf Vorsteuerabzug hat, entsteht eine Ersparnis in Form eines Steuerabzugs, den der Leistungsempfänger unter normalen Umständen nicht geltend machen kann. Da die Leistungen zwischen den Mitgliedern der Gruppe nicht steuerpflichtig sind, werden sie auch nicht besteuert.  

  • Wenn eine steuerpflichtige Leistung zwischen zwei Steuerpflichtigen erbracht wird, die einen vollen Anspruch auf Steuerabzug haben, kann es nur zu einer Zeitersparnis zwischen der Zahlung der Steuer durch den Lieferanten und der Inanspruchnahme des Steuerabzugs durch den Abnehmer kommen (typischerweise bei Leistungen, die am Monatsende erbracht und im folgenden Monat in Rechnung gestellt werden). 

  • Gegebenenfalls kann dies zu einer Zeitersparnis zwischen der Zahlung der Leistung einschließlich Steuern und der Rückerstattung der Mehrwertsteuer durch die Steuerbehörde in Fällen von übermäßigen Steuerabzügen führen. Der Abnehmer kann so eine Überprüfung des übermäßigen Steuerabzugs vermeiden, der durch die Rechnungsstellung zwischen den Mitgliedern der Gruppe verursacht wird.  

  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Mitglieder der Gruppe untereinander nicht über das Datum der Leistungserbringung oder den Steuersatz verhandeln müssen. 

2. Für die gesamte Gruppe wird ein einziger Kürzungskoeffizient berechnet (erbrachte Leistungen mit Anspruch auf Steuerabzug vs. steuerbefreite Leistungen ohne Anspruch auf Steuerabzug), und wie oben erwähnt, unterliegen Leistungen zwischen den Mitgliedern nicht der Steuer und haben keinen Einfluss auf die Berechnung des Koeffizienten. Wenn beispielsweise ein Mitglied eine Leistung ohne Anspruch auf Steuerabzug (Beispiel: Finanzaktivitäten in Form von Kredit- und Gelddarlehen) an ein anderes verbundenes Unternehmen erbringt, fließt diese Transaktion nicht in die Berechnung des Kürzungskoeffizienten der Gruppe ein, wodurch sich der Anspruch auf Vorsteuerabzug erhöhen kann. Natürlich kann auch der gegenteilige Effekt eintreten, wenn durch die Nichtberücksichtigung von Leistungen mit Anspruch auf Steuerabzug der Kürzungskoeffizient sinkt. Aus diesem Grund ist es immer notwendig, eine Analyse der Ausgangs- und Eingangsleistungen für einzelne Unternehmen, aber auch für die gesamte vorgesehene Gruppe durchzuführen. 

3. Für die gesamte Gruppe wird eine einzige Umsatzsteuererklärung abgegeben. 

Es ist auch angebracht, die Nachteile zu erwähnen, wie beispielsweise die gemeinsame und gesamtschuldnerische Haftung aller Mitglieder der Gruppe für eventuelle Zahlungsrückstände. Alle Änderungen in der Gruppe gelten erst ab dem 1. Januar des folgenden Jahres. 

Die Bildung einer Mehrwertsteuergruppe kann vorteilhaft sein und beispielsweise zu einer effizienteren Handhabung der Mehrwertsteuer führen. Es ist jedoch wichtig, zunächst eine wirtschaftliche Analyse durchzuführen und, wenn dies sinnvoll ist, nicht zu vergessen, den Antrag rechtzeitig einzureichen. Beachten Sie, dass die Frist für die Einreichung des Antrags bis zum 31.10.2025 läuft. 

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an uns. Wir helfen Ihnen gerne bei der Analyse und Einreichung des Antrags auf Gruppenregistrierung für die Mehrwertsteuer. 

Author: Jindřich Novák